Vor kurzem haben die Schriftsteller Simone Buchholz, Dmitrij Kapitelman und Mithu Sanyal im Feuilleton der SZ ein Plädoyer dafür veröffentlicht, im Bundestag eine Stelle zu schaffen für einen Geschichtenerzähler / eine Geschichtenerzählerin. Der oder die Debatten spiegeln soll, zu Debatten anregen soll, der oder die am Ende wahrscheinlich Debatten auch irgendwie ausgleichen soll. Das könnte gut werden, könnte aber auch nicht so gut werden, aber sehr schön ist auf jeden Fall, was die drei über das Geschichtenschreiben, Geschichtenerzählen über die Funktion der Geschichten als Bindemittel der Gesellschaft geschrieben haben, nämlich: „Seit Menschheitsbeginn haben wir uns mithilfe von Geschichten und Gedichten unserer selbst versichert, Veränderungen verarbeitet und uns in die Zukunft hinein entworfen. Wir erzählen nicht Geschichten über uns, wir sind diese Geschichten. Und wenn wir nicht in der Lage sind, Geschichten zu erzählen, sind wir nicht in der Lage, Gesellschaft zu gestalten.“
In Kanada gibt es übrigens eine Parlamentspoetin, sie heißt Louise Bernice Halfe.