Saralisa Volm ist Schauspielerin, Autorin, Produzentin, außerdem Filmemacherin. Ihr Film „Schweigend steht der Wald“, ein Thriller-Drama, ausgelöst von gruseligen Entdeckungen, die eine Forststudentin im Oberpfälzer Wald macht, ist gerade in die Kinos gekommen. Volm wurde von Klaus Lemke entdeckt. Im Interview mit der SZ sprach sie jetzt auch darüber, wie eine Aufarbeitung der Vergangenheit, derer wir uns ja immer gern rühmen, wirklich aussehen müsste – und ich stimme ihr in allen Punkten zu. Sie sagte: „Jeder von uns trägt eine historische Verantwortung, und wenn man diese ignoriert, geht sie nicht weg, sondern wird unter der Oberfläche immer stärker. Der Film hat mir gezeigt, dass man sich auseinandersetzen muss mit dem Leben und den Menschen um einen herum. Ganz viel auch mit den eigenen Eltern und Großeltern. Da müssen wir uns alle viel mehr trauen. Und ist es nicht spannend, dass wenn wir von Zeitzeugen sprechen, wir meist Leute im Kopf haben, die aus einem KZ geflüchtet sind oder anders überlebt haben, aber wir haben ganz selten unsere eigenen Vorfahren im Kopf. Ganz selten sagen wir das Wort Zeitzeugen und meinen damit unsere Urgroßväter, die bei der SS waren, oder unsere Urgroßväter, die im Nachbardorf eine Synagoge abgebrannt haben.“