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Jeder ist in Wahrheit viele

Der Germanist und Politologe Alfred Grosser, der heuer gestorben ist, meinte schon immer, kein Mensch sei nur auf eine Identität festzulegen. Um die vielen Identitäten eines anderen zu erkennen, müsse man in Distanz gehen zu den eigenen Identitäten. Genau das wird möglich, wenn man sein Leben aufschreibt.

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„Und habe gehöret der Möwen klagendes Geschrei…“

Florian Illies hat ein wirklich wunderbares Buch geschrieben über Caspar David Friedrich. Es heißt „Zauber der Stille“, ist gegliedert nach den vier Elementen – und berichtet voller Zuneigung von dem eigenwilligen Maler, der nach seinem Tod sofort vergessen war und von den Nationalsozialisten hemmungslos missbraucht wurde.

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„… dann ist kein Satz, kein Wort von mir etwas wert“

Der Schauspieler und Autor Edgar Selge schreibt in der SZ über den Antisemitismus von heute, ausgehend vom Schweigen seiner Eltern, mit dem er groß geworden ist, das auch sein Schweigen geworden ist: „Wenn jüdisches Leben hier nicht sicher ist, dann bin ich auch nicht sicher …“

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